Wir geben ungerne Altersangaben für bestimmte Entwicklungsschritte an. Denn in unserem Konzept geht es darum, dass du anhand deines Kindes beobachtest, was es bereits versteht und was nicht und dich nicht von einer Norm beeinflussen lässt.
Das heißt zuallererst einmal: Ab wann dein Kind Regeln versteht, darfst du für dein Kind herausfinden. Probier es aus. Etabliere immer mal wieder Regeln und beobachte, wie es darauf reagiert. Du wirst intuitiv wissen, ob dein Kind die Regel schon versteht oder nicht. Und wenn du das beobachtest, wirst du auch nicht an den Punkt kommen, an dem du dein Kind ungerechterweise beschimpfst, weil es sich mal wieder nicht an eine Regeln gehalten hat, obwohl es sie noch gar nicht verstehen kann. Denn du bleibst in Kontakt mit deinem Kind.
Wenn wir Regeln einmal als etwas definieren, was eine Regelmäßigkeit hat, wird schnell klar, das Kinder schon sehr früh Regeln verstehen. Denn sie sind in der Lage Regelmäßigkeit zu erkennen und sich an Rituale zu gewöhnen. Auch das sind Regeln, die den Tagesablauf strukturieren. Fokussiere dich am Anfang deshalb darauf, Regeln in Form von regelmäßigem Verhalten vorzugeben. Denn Kinder reagieren gerade in den ersten Jahren mehr auf Verhalten, das sie beobachten oder erfahren, als auf Erklärungen.
Die Regel, dass die Kinder um 20 Uhr im Bett sein sollen, kann also durch ein konsequentes Umsetzen gerade mit Kleinkindern leichter und früher gelernt werden, als durch lange Erklärungen, die das Kind noch nicht greifen kann.
Dafür gibt es keine Altersuntergrenze. Was immer in dem Alter des Kindes relevant ist, kann durch ein regelmäßiges Umsetzen oder ein regelmäßiges Eingreifen zu einer Regeln im Familienalltag werden. Denn Kinder fragen vom ersten Tag ihres Lebens: Wie funktioniert diese Welt?