Bei Zwillingen ist der Vergleich scheinbar immer präsent. Auch wenn Eltern versuchen ihre Zwillinge nicht zu vergleichen, passiert es im Umfeld häufig, dass sie von Erziehern, Lehrern, Freunden oder Großeltern doch verglichen werden. Stellst du dir auch die Frage, wie du aus dem Vergleich bei Zwillingen oder auch bei Geschwistern verschiedenen Alters aussteigen kannst? Oder stellst du dir die Frage wie man richtig vergleicht? Dann bist du hier genau richtig.
Viel Spaß beim Hören dieser Episode wünschen dir
Miriam und Cathrin
Hier geht es zu unserem Online-Kurs „Das große 1×1 der Kindererziehung“
Blogartikel zur Podcast-Episode
In diesem Blogartikel geht es darum ob oder wie man Zwillinge vergleichen sollte.
Wie kann man den Vergleich unter Geschwistern vermeiden und gibt es eine Möglichkeit richtig zu vergleichen? Vielleicht hat es der eine oder andere schonmal gehört: Der Vergleich ist des Glückes Tod. Auch wenn man sich dem Vergleich mit anderen Menschen schwer entziehen kann, tut es einem nicht gut, sich oder auch andere mit anderen Menschen zu vergleichen.
Es gibt immer jemanden der besser und jemanden der schlechter als man selbst ist.
Wir brauchen also nur lange genug suchen und werden für alles im Vergleich eine Bestätigung finden.
In dem fantastischen Buch „Geschwister als Team“ von Nicola Schmidt gibt es einen tollen Tipp, den du nutzen kannst – unabhängig davon, ob es um Zwillinge vergleichen oder um Geschwister vergleichen geht. Mit diesem Tipp wirst du zum Vorbild für dein Umfeld und kannst auch für dich aus dem herkömmlichen Vergleich aussteigen.
Anstatt die Kinder direkt nebeneinander zu stellen mit ihren Eigenschaften und Fähigkeiten, nimmst du jedes Kind als Individuum in seiner Entwicklung wahr.
Du sprichst mit anderen auch nur über die Entwicklung, die jedes einzelne Kind für sich gerade durchläuft. Du sprichst auch über Herausforderungen, die jedes einzelne Kind für sich gerade zu lösen hat so, dass du nicht im gleichen Atemzug das Geschwisterkind erwähnst.
Jede Fähigkeit, die jedes Kind gerade für sich neu errungen hat, lässt du bei dem jeweiligen Kind.
Du kannst z.B. Sätze sagen wie: „Der Große hat vor einer Woche noch kaum ein Wort gesprochen und jetzt hört er gar nicht mehr auf zu erzählen“. „Die Kleine fängt gerade an zu krabbeln und streckt total süß ihren Po in die Luft und wird immer sicherer darin sich mit den Armen abzustützen“. So vergleichst du die Kinder mit sich selber, mit ihrer eigenen Entwicklung. Diese Art des Vergleichs macht einen riesen Unterschied. Es verändert auch deine Gedanken und somit auch den Umgang mit deinen Kindern. Und zusätzlich ändert es die Geschwisterbeziehungen untereinander.
In dem Moment, in dem du lernst neu und anders über deine Kinder zu sprechen und sie mehr als eigenständige Individuen zu sehen, in dem Moment werden deine Kinder eine Struktur lernen von „Boah, guck mal was ich heute schon kann, was ich gestern noch nicht konnte“.
Dabei ist es gut nicht nur aus dem Zwillinge vergleichen oder Geschwister vergleichen rauszukommen. Denn wenn du aus dem eigenen Vergleich zu anderen Müttern, Freunden, Kollegen usw. aussteigst, wirst du diese Vergleichs-Struktur loslassen. Es werden sich nicht mehr die Fragen stellen ob du gut genug bist als Mutter, weil doch die andere Mutter viel mehr Zeit mit ihrem Kind verbringt, sie öfter zum Sport geht, die Anziehsachen an ihr besser aussehen. Sondern es geht darum, was du heute schon anders machst als gestern.
Es geht um den eigenen Hügel, den du erklimmen möchtest und nicht mehr darum, was die anderen machen.
Vergleich dich mit deinen eigenen Fortschritten, denn jeder kleine Schritt wird eine Veränderung in deinem Leben bewirken. Du musst nur dranbleiben und die Sachen umsetzen. Je mehr du dich darin übst aus dem Vergleich mit anderen rauszukommen und je mehr du die Entwicklung deines Kindes separat betrachtest, desto mehr werdet ihr in schönen Gefühlen baden können.
Jeder hat seinen Hügel, auf dem er oben ankommen möchte.
Konzentriert man sich darauf, dann ist der Vergleich kein Thema und deine Kinder werden lernen sich auf ihre Erfolge zu konzentrieren. Sie werden komplexe Strukturen kopieren und nachahmen – Was für ein Geschenk :)!
Zwillinge vergleichen, Geschwister vergleichen, sich selbst vergleichen und Lebenssituationen vergleichen bekommt dann eine ganz andere Qualität. Die Qualität bei sich und seiner eigenen Entwicklung zu bleiben.
Und wenn jemand von außen kommt und dir seinen Vergleich aufzwingen will, dann wird dich das nicht mehr berühren. Auch deine Kinder wird es nicht aus der Bahn werfen, weil ihr auf einer tiefen Ebene verstanden habt, dass es um eure eigenen Fortschritte geht.
Und denk daran, es geht nicht um Perfektion. Die kleinen Schritte führen zum Erfolg. Wenn du jetzt Schritt für Schritt aus dem Vergleich mit anderen aussteigst, wird sich etwas verändern!
Du kannst das Außen nicht verändern. Deine Eltern, deine Freunde, das Schulsystem, deine Geschwister kannst du nicht verändern. Du kannst nur gucken, dass du deine Kinder selbstbewusst und stark machst und dass sie lernen in ihren eigenen Hügeln zu denken.