Wir beobachten viele Familien – auf der Straße, in unserem Umfeld, Bekannte, Freunde, Familienmitglieder – viele von diesen Familien verkörpern ein ideales Familienbild: Mutter, Vater und zwei Kinder wohnen in einem geräumigen Haus mit Garten, wo die Kinder nach Herzenslust spielen können, der Vater sorgt für die Familie während die Mutter zu Hause bleibt oder sogar beide gehen einem Job nach, es mangelt weder an Geld noch an Liebe für für die Kinder und viele Menschen würden sagen: „So muss Familienleben sein, ist es nicht schön zu sehen, wie diese Kinder aufwachsen?“
Doch wir beobachten mit unseren geschulten Augen zusätzlich noch ganz andere Dinge:
Was schränkt Kinder ein?
Während die Kinder im Garten spielen, haben sie die ganze Zeit die sorgenvolle Stimme von Mutter und Vater im Nacken: „Pass auf!“, „Aber nicht dahin!“, „Du sollst doch nicht den Sand in den Mund nehmen!“, „Aber nicht so hoch klettern!“, „Setz dich bitte auf die Schaukel!“, „Gib doch deiner Schwester auch mal ein Sandförmchen ab!“.
Wenn die Kinder nicht hören wird geschrien (erst die Mutter, dann die Kinder). Wenn die Kinder nicht bekommen, was sie wollen wird geschrien (erst die Kinder, dann die Mutter). Andere sprechen Verbote aus, die sowieso nicht eingehalten werden oder es gibt sogar einen kleinen Klaps auf den Hintern. Die Eltern wirken angespannt, ausgelaugt, gestresst. Es gibt kaum noch liebevolle Gesten oder Worte in der Partnerschaft zu beobachten. Bei jeder Feier (ganz egal was gefeiert wird) stehen die Kinder im Mittelpunkt, als würden die Eltern als eigenständige Personen, als Partner oder Freunde nicht zählen.
Weil es so viel einfacher ist und jeder Erwachsene nur das Beste für die Kinder will, wird den Kindern jede herausfordernde Aufgabe abgenommen – und das nicht nur von den Eltern sondern auch von Oma, Opa, Onkel, Tante, Patenonkel und Freunden, die helfen, das Kind im Auto an- oder abzuschnallen, weil es schneller geht, die Schokoriegel öffnen, weil die Hände des Kindes dann sauber bleiben und nichts im Dreck landet, die Schuhe anziehen, weil es schneller geht, die Geburtstagsgeschenke des Kindes ohne das Kind für das Kind aufbauen, dass schon gar kein Interesse mehr hat.
Damit sich das Kind im Restaurant nicht langweilt, gibt es ein Video auf dem Smartphone oder eine Kinderapp zur Beschäftigung, um das Kind ruhig zu stellen gibt es Süßigkeiten.
Der normale Alltag? – oder das ist halt Erziehung?
Kennen Sie das ein oder andere Szenario aus Ihrer Familie? Der eine mag denken, dass es ja nicht in jeder Familie so läuft. Der andere mag sich fragen, was daran so schlimm sein oder der Meinung sein, dass das doch der normale Alltag ist: „Kinder sind halt nun einmal viel Arbeit, anstrengend und man muss sich um sie kümmern. Die Kinder haben es doch gut. Ist ja nicht so, dass sie geschlagen würden.“
Erstaunlicherweise gibt es viele dieser ideal erscheinenden Familien, in denen später Probleme auftreten – und die Eltern sind oftmals sehr überrascht, weil sie ihren Kindern doch alles ermöglicht hätten. Und gleichzeitig zeigen die oben beschriebenen Szenarien die Hauptgründe, weswegen wir in der jüngeren Generation bemerkenswerte Veränderungen beobachten.
Eine neue Generation
Es gibt immer mehr Kinder, die sich in der Schule nicht mehr konzentrieren können, die sogenannte Lernschwächen haben oder als angebliche ADHS Kinder mit Medikamenten ruhig gestellt werden müssen. Kinder, die kein Bock auf gar nichts haben (Null-Bock-Generation), nach der Schule nicht Wissen, was sie machen sollen, was ihre Stärken sind oder sogar, eine Begeisterung verspüren, große Träume zu verwirklichen. Es gibt schon bei jungen Menschen immer mehr Burn Out und Depressionen. Viele haben keine Erfolgserlebnisse und dadurch auch keine Frusttoleranz entwickelt und bleiben an ihren Zielen nicht dran. Dann gibt es die, die als einzigen Ausweg um mit negativen Gefühlen umzugehen, haufenweise Alkohol konsumieren (nicht, wie man sich Alkoholiker vorstellt, abends alleine auf dem Sofa, sondern bei jeder möglichen Gelegenheit feiernd mit den eigenen Freunden), die übermäßig essen oder sich Anti-Depressiva verschreiben lassen.
Ausbilder in großen und kleinen Firmen oder Handwerksbetrieben sagen immer öfter, dass sie keine vernünftigen, zuverlässigen Arbeitskräfte mehr finden, die anpacken können und sehen, wo noch Arbeit zu tun ist. Lehrer, die resignieren, weil Schüler nicht mehr zu motivieren sind. Junge Menschen, die keine Perspektiven mehr sehen, denen die Begeisterung fehlt und – ganz entscheidend – auch die Lebensfreude. Und auch das habe ich beobachtet, als ich Jugendliche gecoacht habe.
Von Kindergärtnern, Lehrern, Unternehmern, Handwerkern hören wir immer wieder das Gleiche: Es gibt einen merkwürdigen Trend in der Entwicklung der neuen Generation.
Es wird Zeit für eine neue Art der Kinderbegleitung!
Wollen wir das einfach so hinnehmen oder die Verantwortung dafür nach außen an die Schulen, Unternehmen, Regierung, Gesellschaft abschieben? Wann fangen wir als Familien an uns die Frage zu stellen, wie wir verantwortungsvolle, selbstbewusste, starke, begeisterte, glückliche Kinder großziehen? Denn es gibt die Kinder einer neuen Generation, die großartige Visionen haben, die ihr Leben in die Hand nehmen, ihre Ziele erreichen und voller Begeisterung Dinge erschaffen. Was unterscheidet diese Kinder? Wann fangen wir an zu lernen, was es bereits an großartiges Wissen über Erziehung und Potentialentfaltung gibt? Was muss passieren, dass genau die Familien, in denen es weder riesige Probleme noch einen Überschuss an Begeisterung gibt, erkennen, dass es wichtig ist zu wissen, wie wir Kinder bewusst ins Erwachsenenleben begleiten? Lassen Sie uns gemeinsam etwas Neues wagen.
Es ist für jeden relevant, der Kinder hat, sich mit der Frage auseinander zu setzen, wie Sie Ihre Kinder optimal begleiten.
Weder Sie als Eltern noch die Gesellschaft sind Schuld. Und Sie haben als Eltern auch nicht alles falsch gemacht. Wir haben vollen Respekt vor Ihnen als Mutter, mit wie viel Liebe und Hingabe Sie sich um Ihre Kinder kümmern, wie viele Gedanken Sie sich machen und was Sie alles tun, um Ihre Kinder aufs Leben vorzubereiten. Sie machen einen großartigen Job. Da dürfen Sie sich immer wieder dran erinnern. Als Frauen lernen wir nirgendwo, wie es geht: Kinder richtig zu begleiten, sodass sie ihre Potentiale entfalten und zu selbstbewussten Erwachsenen heranwachsen, gleichzeitig uns selbst als Frau und eigenständige Person wertzuschätzen und auszuleben und eine liebevolle, starke Partnerschaft zu führen.
Und genau das soll das Ziel der Mama Akademie sein – eine Anleitung für alle Eltern, die mehr Wissen wollen und in sich die Hoffnung tragen, dass das Leben mehr zu bieten hat, als nur den Alltagstrott. Denn das Leben hat so viel mehr zu bieten! – Es ist dazu da gelebt, genossen, gefeiert und nach Ihren eigenen Wünschen erschaffen zu werden. Legen Sie los und öffnen Sie die Tür zum (Familien)Leben Ihrer Träume!