Wie funktioniert lernen bei Kindern

 

Wie funktioniert lernen bei Kindern? In dieser Episode knüpfen wir an die Folge von letzter Woche an. Wenn Talent dadurch entsteht, dass wir Sachen üben und immer wieder durchlaufen, warum ist es dann so wichtig immer wieder neue Dinge auszuprobieren. Und was hat das alles damit zu tun, dass wir Entwicklungsphasen unserer Kinder vorbereiten können und dadurch unser Leben und das Leben der Kinder leichter machen? 

Wie funktioniert lernen bei Kindern? Ein -wie wir finden- sehr spannendes Thema, gerade in Bezug darauf, wie Entwicklungsphasen dein Kind fordern und überfordern können.

Viel Spaß beim Hören wünschen dir

Miriam und Cathrin


Blogartikel zur Podcast-Episode
(Wenn du alle Informationen haben möchtest, dann hör gerne in den Podcast rein)

Wir nehmen das Thema von letzter Woche nochmal auf. Es geht also noch einmal darum, wie Kinder lernen. 

Das Thema letzte Woche war, dass Talent dadurch entsteht, dass wir Dinge immer wieder und wieder tun. 

Das dadurch gebildete Myelin sorgt dafür, dass wir nicht nur besser in einer Sache werden, sondern auch schneller die nötigen Informationen abrufen können. 

Wie funktioniert lernen bei Kindern - immer wieder Neues ausprobieren

Wie funktioniert lernen bei Kindern und warum ist es so wichtig immer mal wieder neue Dinge auszuprobieren? Das haben wir uns in dieser Podcastfolge gefragt.

Als wir früher auf Jonglier-Treffs waren ging es oft darum einen neuen Trick zu lernen und ihn solange zu üben, bis man ihn richtig gut konnte. Dann hat man diesen Trick immer weiter gemacht, weil es ja gut aussah und es einem ein gutes Gefühl gegeben hat. 

In der Hirnforschung und auch in der Lernforschung gibt es die Aussage, dass es wichtig ist, immer wieder etwas Neues auszuprobieren. 

Es fördert die Konzentrationsfähigkeit und die Zusammenarbeit der beiden Gehirnhälften, es hat also Vorteile das Gehirn aktiv zu halten. Es gibt Lernmodelle, die koordinationsmäßig darauf ausgelegt sind, immer im Bereich der Herausforderung, also im Lernprozess zu bleiben. Sobald etwas gelernt wurde, kommt sofort eine neue Aufgabe. 

Wie funktioniert lernen bei Kindern - Üben ist wichtigDer Körper baut vermehrt Myelin auf, wenn er in diesem Bereich ist, in dem er eine Fähigkeit noch nicht kann. 

Nämlich dann, wenn man diese Fähigkeit übt, Fehler macht und sich dahin arbeitet es zu können. In diesem Prozess wird an effektivsten und schnellsten Myelin gebildet. 

Wie funktioniert lernen bei Kindern? Beobachtet man kleine Kinder sieht man genau das, sie kommen immer wieder an einen Punkt, an dem sie vor einer Herausforderung stehen. Sie bleiben so stetig im Lernprozess. Und das aus der eigenen inneren Motivation heraus. 

Du tust also dir und deinem Kind einen großen gefallen, wenn du flexibel bist und immer mal wieder etwas Neues ausprobierst. 

Du kannst dein Kind in deinen Alltag mit einbinden und es immer wieder neue Sachen entdecken lassen. Und wenn du flexibler sein möchtest, dann darfst du auch die Fähigkeit trainieren flexibler zu sein. 

Was wir total toll finden ist, Gestalter des eigenen Myelins zu werden. Sich also Gedanken darüber zu machen, in welchem Bereich Myelin gebildet werden soll. Immer wieder kommt man im Familienleben an neue Herausforderungen. 

Anstatt abzuwarten, dass aus der Herausforderung eine riesen Katastrophe wird, kannst du schon Myelin in bestimmten Bereichen aufbauen. 

Denn so kannst du den neuen Entwicklungsprozess des Kindes vorbereiten. 

Es kann immer mal wieder Momente geben, die uns überraschen und bei denen wir spontan reagieren müssen, weil wir es vorher nicht planen konnten. Und dann hilft es uns natürlich Myelin gebildet zu haben, um in solchen Momenten entspannt zu sein.  

Doch wenn wir diese Situationen vermehrt haben und uns immer vom Leben überrumpeln lassen, wird sich mehr Stress-Myelin bilden. Dann werden wir in Zukunft vermehrt gestresst in solchen Momenten reagieren.

Wie funktioniert lernen bei Kindern -Lernprozesse vorbereiten

Wenn wir uns also fragen: „Wie funktioniert lernen bei Kindern?“ und wir wissen, dass es für Kinder und auch für uns wichtig ist im Bereich der Herausforderung zu bleiben, dann ist es doch sinnvoll, Entwicklungsprozesse in kleinen Schritten vorzubereiten. 

Viele schieben Lernprozesse bei Kindern unbewusst auf. Sie lassen z.B. den Kleinkindern aus Bequemlichkeit eine Windel um. Lernt ein Baby jedoch im ersten Jahr bereits, wie es seinen Schließmuskel entspannen kann und dass es auch abgehalten werden kann, dann ist es schneller windelfrei. Lernt ein Baby das jedoch nicht und es trägt auch mit 2 Jahren noch eine Windel, kommen evtl. mehrere Entwicklungsprozesse zusammen. Dann gibt es ein Töpfchentraining wenn es in den Kindergarten soll und es vielleicht auch gerade in der Trotzphase ist. 

Wie funktioniert lernen bei Kindern - wenn die Herausforderung zur Überforderung wird

Dann wird aus einer Herausforderung schnell eine Überforderung. 

Es können dann viele Sachen zusammen kommen, weil man als Mutter manche Dinge aufgeschoben hat weil es gerade so gut läuft und so leicht ist. Dann doch lieber Myelin in der aktiven „ich-gestalten-mein-Leben-Rolle“ bilden und dafür sorgen, dass die riesen Katastrophen ausbleiben und man nicht Opfer dessen ist, was wieder mal über einen rüber rollt. 

Kinder kommen durch ihre Entwicklungsphasen immer wieder an den Punkt, an dem im Gehirn sozusagen etwas freigeschaltet wird. 

Dadurch gibt es Zeiten, an denen Kinder dreimal so viele aktive Neuronen haben als wir Erwachsenen. 

Mit dieser „Freischaltung“ hat ein Kind schon mal ganz schön viel zu tun. 

Und fragt man sich in Bezug darauf: „Wie funktioniert lernen bei Kindern?“, dann wird einem schnell bewusst, dass sie Zeit brauchen um durch diese Prozesse des Lernens zu gehen. Und auch für Eltern gibt es immer wieder neue Lernprozesse, die für neue Herausforderungen im Familienleben sorgen. 

Auch Eltern dürfen sich in kleinen Schritten annähern und das möglichst ohne in Stress zu verfallen. 

Dabei geht es nicht darum, Kindern aufzuzwingen etwas zu machen oder zu lernen. Es geht darum, das Kind zu beobachten und es im eigenen Tempo die Sachen lernen zu lassen. Es geht auch darum, nicht aus Bequemlichkeit Lernprozesse aufzuschieben in der Hoffnung, dass es manche Dinge dann von jetzt auf gleich einfach so kann.

Wie funktioniert lernen bei Kindern - jedes Kind lernt im eigenen TempoJeder Mensch kann nur so schnell Myelin aufbauen wie es für diesen Menschen gerade möglich ist. 

Du kannst weder dich noch dein Kind dazu zwingen, dass etwas schneller geht. Du kannst nur dafür sorgen, dass ihr genügend Zeit habt euch Schritt für Schritt gewisse Fähigkeiten anzueignen. Und du kannst einen Raum schaffen in dem das möglich ist.

Beobachte doch in dieser Woche mal, wie lernen bei deinem Kind funktioniert, besonders dann, wenn du denkst, dass es etwas schneller machen soll ;)

Und wenn du mehr so tolles Wissen haben möchtest und wissen möchtest, wie du dein Kind in jeder Phase seines Lebens unterstützen kannst, dann ist unser Online-Kurs ganz bestimmt etwas für dich!