Es kann schon sehr anstrengend sein, wenn man plötzlich als Mutter mehr gefordert wird, weil das Kind nicht mehr möchte, dass Papa etwas macht. Von wickeln über Brotrand abschneiden bis hinzu ins Bett bringen, immer ist die Mutter gefragt. Doch was ist der Grund für derartige Situationen. Kann es sein, dass dein Kleinkind Probleme mit Veränderungen hat? Manchmal verändert sich etwas im Familienleben oder im Kind selbst, mit dem das Kind erst lernen darf umzugehen. Heute sprechen wir darüber, wie du deinem Kind helfen kannst und wie du wieder für Entspannung in deiner Familie sorgen kannst.
Blogartikel zur Podcast-Episode
(Wenn du alle Informationen haben möchtest, dann hör gerne in den Podcast rein)
Diesmal haben wir von einer Podcasthörerin eine Frage bekommen. Es geht darum, dass die Tochter, die jetzt 2 Jahre alt ist, nur noch möchte, dass die Mutter alles macht.
Ob wickeln, baden, Rand vom Brot abschneiden, wirklich alles soll die Mama machen und der Papa darf nichts tun.
Nur wenn die Mama unterwegs ist, dann funktionieren auch die Alltagssachen mit Papa problemlos. Wenn beide Eltern sich gegen den Willen der Tochter durchsetzen, dann schreit sich die Kleine so in Rage, dass es für alle richtig Stress bedeutet. Da wir es ja gerne leicht mögen, möchten wir natürlich derartige Situationen anders lösen als damit, sich unbedingt durchzusetzen.
Wir greifen hier einen kleinen Aspekt auf, der in allen Phasen gut helfen kann, ganz egal was sich für das Kind gerade verändert oder was sich an Verhaltensweisen eingeschlichen haben.
Vorab möchten wir für ein besseres Verständnis aufzeigen, dass es immer mal wieder Phasen geben wird in denen Kinder eher die Energie der Mutter brauchen. Genauso wird es Phasen geben, in denen sie die Energie des Vaters benötigen und suchen.
Mit Energie meinen wir in diesem Fall, wie die Mutter bzw. der Vater mit dem Kind umgehen. Das wird sich bis in die Pubertät ziehen. Auch wenn die eigenen Kinder erwachsen sind, wird der eine oder andere feststellen, dass auch dann noch für verschiedene Lebensfragen, jeweils unterschiedliche Personen zu Rate gezogen werden. Vielleicht sorgt bereits dieses Wissen dafür, dass du entspannter mit ähnlichen Situationen umgehen kannst.
Ein Grund dafür, dass dein Kind eher die Energie der Mutter bzw. des Vaters braucht ist, dass sich im Leben deines Kindes jeden Tag unglaublich viel verändert. Und es stellt sich die Frage, ob dein Kleinkind Probleme mit diesen Veränderungen hat.
Gerade in den ersten Lebensjahren durchlaufen Kinder viele Entwicklungsprozesse. Plötzlich kann dein Kind laufen, mithelfen, besser kommunizieren und sieht die Welt mit anderen Augen. Das sorgt dafür, dass sich der Alltag immer mehr verändert. So gehen Eltern -den Lebensphasen angepasst- anders mit dem Kind um. Gerade im Alter von 2 Jahren kommen Kinder häufig in die Krippe oder durchlaufen z.B. ein Töpfchentraining. Das Kind darf immer mehr machen, um immer ein bisschen selbständiger zu werden. In dieser Zeit kommt das Kind in die Autonomie-Phase und entwickelt ein Ich-Bewusstsein. Diese Prozesse sind absolut großartig und bedeuten für das Kind ganz viel Veränderung, mit der es umgehen lernen muss.
Jedes Kind reagiert anders auf neue Lebenssituationen und häufig hat ein Kleinkind Probleme mit Veränderungen umzugehen.
Kinder zeigen dann Verhaltensweisen, die für uns vielleicht nicht nachvollziehbar sind. Dieses Verhalten kann manchmal das Familienleben erschweren. In diesen Momenten hat dein Kleinkind vielleicht Probleme mit diesen Veränderungen und versucht diese zu verarbeiten.
Wenn euer Kind also ein Verhalten zeigt und ihr fragt euch woher das kommt, dann überlegt mal, was sich in euerm Leben verändert hat.
Das kann in euerm Alltag sein oder auch direkt euer Kind betreffen. Es können Kleinigkeiten sein, die ihr vielleicht nicht als relevant empfindet oder die auch total positiv sind.
Eventuell macht der Vater gerade mehr mit dem Kind, weil es nicht mehr gestillt werden muss. Mit der Zeit kann der Papa mehr und mehr mit dem Kind unternehmen.
In diesen Umbruchphasen entstehen Zeiten, in denen das Kind weniger Zeit mit der Mutter verbringt. Das Kind möchte vielleicht, um die Verbindung zur Mutter zu spüren, dass die Mutter wickelt, füttert, badet oder es ins Bett bringt.
Genauso kann es sein, dass sich in euerm Leben etwas verändert hat und ihr dachtet, dass es nichts mit dem Leben eures Kindes zu tun hat.
Mehr Stress bei der Arbeit oder ein neuer Aufgabenbereich können dafür sorgen, dass ihr mit einer anderen Energie nach Hause kommt. Vielleicht hat dein Kleinkind Probleme mit Veränderungen dieser Art und muss erst lernen damit umzugehen. Natürlich können größere Änderungen z.B. am Tagesablauf oder wenn die Mutter wieder arbeitet ebenfalls dafür sorgen, dass ein Kleinkind Probleme mit Veränderungen hat. Entsprechend verhält sich dein Kind anders. Kinder nehmen schnell wahr, wenn es dir anders geht. Wenn du dir andere Gedanken machst, Stress hast oder wenn du dir Sorgen machst bekommen sie das mit. Genauso kann Vorfreude oder wenn du total aufgeregt bist bei deinem Kind dafür sorgen, dass es ihm Probleme macht mit solchen Veränderungen umzugehen. Dein Kind hat so etwas noch nie erlebt und braucht einen Weg damit umzugehen.
Es geht nicht darum 10 Schritte zurück zu gehen und alles wieder in den Urzustand zu versetzen. Es geht darum zu gucken, was das Kind braucht, um mit diesen neuen Lebensumständen umzugehen.
Bist du dir bewusst, was sich in euerm Leben geändert hat, kannst du auch leichter erkennen, ob dein Kind vielleicht gerade z.B. nur seinen Willen durchsetzen will oder überhaupt Entscheidungen treffen möchte. Und du kannst feststellen, ob es ein Bedürfnis gibt, welches nicht befriedigt wird. Vielleicht braucht es gerade mehr die Geborgenheit der Mutter oder zum Beispiel das Gefühl von Sicherheit.
Oft orientieren sich Kleinkinder an der Mutter, weil sie das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit aus der Schwangerschaft und den ersten Wochen nach der Geburt stark mit der Mutter verbunden haben.
Wenn dein Kleinkind Probleme mit Veränderungen hat, die sich gerade bei euch ergeben haben, wird es dann vielleicht vermehrt den Kontakt zur Mutter suchen. Verändert sich gerade für das Kind gefühlt viel, dann suchen sie häufig nach etwas was sie schon kennen und was ihnen Geborgenheit und Sicherheit gibt.
Es gibt zwei Möglichkeiten mit solchen Situationen umzugehen.
Entsteht das Problem daraus, dass ihr gerade mehr Stress im Beruf oder auch privat habt, ist es natürlich eine gute Idee etwas zurückzurudern und mehr in die Entspannung zu kommen.
Oder in Stresssituationen vorwärts zu gehen und zu überlegen wie ihr einen Weg findet die Probleme zu lösen. Also dafür zu sorgen, dass ihr in allen Bereichen eures Lebens wieder mehr Entspannung und Freude empfindet, was sich auf euer gesamtes Familienleben auswirkt.
Hat dein Kleinkind Probleme mit Veränderungen, die so hingenommen werden müssen, wie z.B. ein Umzug oder wenn sich bei dir beruflich was verändert, dann dürft ihr schauen, wie ihr das euerm Kind so leicht wie möglich machen könnt.
Kleine Schritte zur Umgewöhnung, positive Verknüpfungen schaffen oder das Kind teilhaben zu lassen sind hilfreich. Das kann deinem Kind helfen zu lernen mit Veränderungen umzugehen. Vielleicht kannst du auch bewusst andere beständige Sachen wieder in den Alltag integrieren. Rituale sind hilfreich und geben Sicherheit auch wenn sich im Umfeld etwas verändert. Dann hat dein Kind die Möglichkeit sich an ihnen zu orientieren, damit sich die Veränderungen nicht so gravierend anfühlen.