157 Mein Kind will nicht schlafen
Mein Kind will nicht schlafen – was kann ich tun, wenn ich schon die Standard-Tipps ausprobiert habe? In dieser Podcast-Episode gehen wir mal etwas anders an das Thema Einschlafhilfe für Kleinkinder heran und geben dir neue Anregungen, die deinem Kind das Einschlafen erleichtern können und dir wieder ruhige Abende bescheren.
Viel Erfolg mit unseren Tipps wünschen dir
Miriam und Cathrin
Dieser Podcast erscheint wöchentlich. Wie du ihn ganz leicht auf deinem Smartphone abonnieren kannst erfährst du hier.
Blogartikel zur Podcast-Episode
(Wenn du alle Informationen haben möchtest, dann hör gerne in den Podcast rein)
Diesmal widmen wir uns dem Thema – Wenn Kleinkinder abends nicht einschlafen können oder nicht einschlafen wollen.
Vielleicht kennst du bereits die herkömmlichen Tipps, die dir helfen sollen, wenn dein Kind nicht einschlafen kann und sie haben dir bisher noch nicht als Einschlafhilfe für dein Kleinkind geholfen. Daher möchten wir dir hier andere Optionen geben, wenn Kinder nicht schlafen wollen oder vielleicht auch nicht einschlafen können.
In manchen Familien funktioniert es wunderbar, dass das Kind mittags gut einschlafen kann und sich mehr oder weniger freiwillig zur Ruhe begibt.
Eine Zeit, die Mütter gerne nutzen um den Haushalt zu machen, sich selbst mal wieder auszuruhen, etwas für sich zu tun oder vielleicht auch das Essen vorzubereiten. Oft stellt sich mittags nicht die Frage: „Mein Kind will nicht schlafen – was kann ich tun?“. Die Zeit ist so in den Familienalltag integriert worden, dass es nicht oder selten in Frage gestellt wird. Das hat häufig damit zu tun, dass es Müttern besonders wichtig ist, die Zeit für sich und/oder den Haushalt zu nutzen. Daher wurde oft schon früh ein Einschlaf-Ritual geschaffen, das dem Kind beim Einschlafen hilft. Tagsüber sind die Mütter oft auf sich gestellt und können nur dann anfallende Dinge erledigen, sobald das Kind schläft. Auch aus der Erfahrung heraus, dass Kinder sehr quengelig werden können, wenn sie keinen Mittagsschlaf machen, legen Mütter sehr viel Wert darauf, dass ihre Kinder mittags schlafen.
Der Mittagsschlaf bei Kleinkindern hat also oft eine hohe Priorität im Familienalltag.
Überprüfe doch mal, ob es wirklich so schlimm für dich ist, dass dein Kind abends nicht schlafen will und ob es dir genauso wichtig ist, wie der Mittagsschlaf.
Ist es dir gelungen mittags eine gute Einschlafhilfe für dein Kleinkind zu finden, so dass dein Kind ohne Probleme und Diskussionen einschlafen kann? Dann solltest du dir euer Einschlaf-Ritual genauer ansehen und überlegen, was du übernehmen kannst, um deinem Kind beim Einschlafen zu helfen. Vielleicht fehlt die gleiche Konsequent oder du verhältst dich anders oder sprichst anders mit deinem Kind. Vielleicht fallen dir Verhaltensweisen auf, die mittags immer gleich ablaufen und die du dann einfach versuchen kannst zu übernehmen.
Es ist nicht wichtig, dass der bewusste Verstand deines Kindes das versteht, dass abends ab … Uhr Schlafenzeit ist, sondern dass das Unterbewusstsein versteht, dass abends ab einem bestimmten Zeitpunkt zur Ruhe kommen soll.
Der Schlafplatz kann auch eine entscheidenen Rolle spielen, wenn Kinder einschlafen sollen.
Ist der Schlafplatz (Elternbett oder eigenes Bett) bereits mit Aktion verknüpft, kann es sein, dass es alleine dadurch deinem Kind schwerer fällt zur Ruhe zu kommen. Vielleicht kannst du dann einfach mal einen anderen Schlafplatz ausprobieren und diesen mit Entspannung und Müdigkeit verknüpfen. Genauso kann es sein, dass es deinem Kind abends oder nachts zu leise ist. Klappt es mittags mitunter auf dem Sofa gut und im Hintergrund gibt es mehrere Geräusche (Musik, Geklapper, Schritte), dann könntest du versuchen ob Hintergrundgeräusche helfen, wenn dein Kleinkind nicht einschlafen kann.
Wenn Kinder nicht schlafen wollen oder Kinder nicht einschlafen können, kann es auch daran liegen, dass euer Energie-Level einfach zu hoch ist.
Kommt ein Elternteil erst am späten Nachmittag nach Hause, dann führt das meistens zu mehr Familientrubel. Die Dynamik verändert sich und Kindern fällt das Einschlafen oft schwer. Vielleicht könnt ihr dann gemeinsam etwas mehr Ruhe bzw. mit einem etwas niedrigerem Energie-Level in den Abend starten. Dabei ist es wichtig nicht erst ruhiger zu werden wenn dein Kind schlafen soll, sondern mindestens eine Stunde vorher. So könntet ihr z.B. eine Kuscheleinheit einlegen nachdem ihr ein Buch angesehen habt, weniger dynamisch sprechen, nicht mehr so viel hin und her räumen und vor allem auf Fernsehen und spannende neue Hörspiele verzichten.
Bist du Yoga-Fan oder wolltest du Yoga schon immer mal ausprobieren, dann hol doch dein Kind abends mit ins Boot.
Yoga mit Kindern ist für alle eine wundervolle Möglichkeit in einen entspannten Zustand zu kommen. Besonders hilfreich kann es sein, wenn am Ende der Yoga-Übungen eine spezielle Ruhephase eingeleitet wird. Gleichzeitig ist Yoga für euch eine tolle Möglichkeit Bindung aufzubauen und es ist super für die Körperentwicklung deines Kindes.
Auch die Kommunikation mit Kindern spielt eine entscheidende Rolle wenn Kleinkinder nicht schlafen wollen.
Will dein Kind nicht einschlafen ist es wenig hilfreich, die ganze Zeit auf dein Kind einzureden „leg dich jetzt hin“, „du sollst jetzt leise sein“, „du sollst endlich schlafen“….
Gut ist es, wenn du deinem Kind signalisierst, dass du da bist und gleichzeitig keine Interaktion zu erwarten ist. Kinder sollten nicht in das Gefühl kommen „Ah … Mama guckt mich an, jetzt ist Wach-Zeit“. Kinder suchen oft für Interaktion den Augenkontakt zu den Bezugspersonen. Du könntest daher z.B. den Augenkontakt reduzieren und deinem Kind für eure Verbindung Körperkontakt zur Verfügung stellen. Guck dein Kind mit sanftem, entspannten Blick an, wenn ihr euch in die Augen schaut und signalisiere auch mit deinen Augen/deiner Mimik, dass Schlafenszeit ist.
Je mehr Aktion da ist, mit Blickkontakt, mit Worten und mit auf das Kind eingehen, desto mehr hat das Kind das Gefühl, das noch Aktion stattfindet.
Wenn sie jedoch den Blickkontakt und das Ansprechen nicht in der Form bekommen, wenn sie einschlafen sollen (oder nachts kurz aufwachen), dann fällt es dem Kind wesentlich leichter in den Schlaf zu finden.
Was du lernen darfst ist, dass du selber abends mehr zur Ruhe kommst. Vielleicht könnt ihr Aktionen wie Zähne putzen, umziehen und die letzen Sachen wegräumen etwas vorverlegen, sodass die dadurch entstehende Energie wieder abflachen kann, bis es dann zur Nachtruhe geht. Aufbrausende Erzählungen mit deinem Partner könntest du dafür auf später verlegen, sobald dein Kind eingeschlafen ist und statt einer Tobe-Einheit vor dem Schlafengehen gibt es vielleicht ein Ausstreichen des Körpers.
Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg
deine Miriam und Cathrin