Warum Kinder zu Hause Empathie lernen und nicht so sehr im Kindergarten


Eine liebe Verwandte hat uns inspiriert noch einmal darüber zu sprechen, ab wann Kinder in den Kindergarten gehen sollten und ob es wichtig für Kinder ist in den Kindergarten zu gehen um Empathie zu lernen. Eine tolle Erklärung dafür, warum Kinder Empathie zu Hause lernen kam dabei heraus. Lass dich also überraschen und hör dir an, warum Kinder Mitgefühl nicht so gut im Kindergarten lernen und was du tun kannst, damit dein Kind diese Eigenschaft lernt, auch wenn es viele Stunden in den Kindergarten, die Krippe oder in den Hort geht.

Dieser Podcast erscheint wöchentlich. Wie du ihn ganz leicht auf deinem Smartphone abonnieren kannst erfährst du hier.


Shownotes:

Skript Folge 123

(Leider haben wir im Skript nicht immer alle Informationen aus dem Podcast zusammentragen können. Daher empfehlen wir dir, die gesamte Folge anzuhören. Oben findest du den Player dieser Folge ;))

 In der heutigen Podcastfolge geht es um das Erlernen von Empathie bei Kindern und darum warum Kinder es besser zu Hause erlernen als im Kindergarten.

Da Eltern mit ihren Kindern anders verbunden sind als Erzieher, empfinden Eltern anders mit ihren Kindern mit, als es eine Erzieherin kann. Passiert einem Kind etwas -es fällt hin oder es wird von einem anderen Kind geärgert-, dann wird im Kindergarten mit mehr Distanz reagiert, als Eltern es verständlicher Weise tun.  Diese Art der Verbindung können Erzieher nicht ersetzen und es ist auch nicht ihr Ziel, Müttern und Vätern die Aufgabe abzunehmen.

Kinder lernen im hohen Maß durch Nachahmung. Ist ein Kind sehr lange Zeit am Tag im Kindergarten bzw. im Hort oder einer Krippe betreut, hat das Kind weniger Möglichkeiten durch Nachahmung Mitgefühl zu erlernen.

Empathie erlernen funktioniert nicht alleine dadurch, dass wir Kindern ermöglichen mit vielen anderen Kindern sehr viel Zeit zu verbringen.

Menschen brauchen Vorbilder um ein Verhalten zu kopieren um es dann in anderen Situationen anzuwenden. Gerade bei Mitgefühl geht es bei den Eltern ganz viel um Intuition und energetische Verbundenheit. Intuition und Empathie zu erlernen und zu stärken funktioniert in enger Verbundenheit zu wichtigen Bezugspersonen wie z.B. den Eltern, die sich in das Erleben des Kindes stark rein assoziieren.

Doch was tun, wenn du gezwungen bist, dein Kind schon früh in den Kindergarten, den Hort oder die Krippe zu geben und es lange Zeit am Tag dort betreuen zu lassen?

Das ist alles kein Problem, solange du die Zeit mit deinem Kind intensiv verbringst, Wenn du die Zeit in Verbundenheit genießt, achtsam bist mit deinem Kind. Wenn du merkst, dass es deinem Kind nicht gut geht, dass du dann Mitgefühl zeigst und ihr gemeinsam eine Lösung findet.

Empathie lernen kann ein Kind nicht, wenn es von A nach B hetzen muss, ständig angetrieben wird und kaum zur Ruhe kommen kann.

Daher nimm dir Zeit für dein Kind, komm zur Ruhe, kuschel mit deinem Kind, tauscht euch aus und und seit mit den Gedanken im Hier und Jetzt – ganz bei euch!

Wenn dein Kinder Empathie lernen tun sie das über einen längeren Zeitraum, abhängig von den eigenen Entwicklungsphasen und ihrem Erleben. So lernen sie erst in einzelnen Schritten „das bin ich und das ist mein Gefühl. Und das ist jemand anders und der hat gerade ein anderes Gefühl“.

Ein Kind muss lernen auf andere Menschen emphatisch zu reagieren und das kann es nicht von Gleichaltrigen, weil diese es ebenfalls noch nicht gelernt haben.

Doch was sind Alternativen zum Kindergarten? Schließlich hat nicht jeder die Möglichkeit sein Kind bis zum Schulalter zu Hause zu lassen.

Wichtig ist, dass du den passenden Kindergarten bewusst auswählst. Denn es gibt wirklich tolle Kindergärten, in denen Kinder sehr liebevoll betreut werden. Alternativ dazu kannst du dir das Modell von Tagesmüttern anschauen. Tagesmütter betreuen meist nicht mehr als 5 Kinder und die Kinder sind oft vom Alter sehr unterschiedlich. So gleicht dieses Konzept eher dem einer Großfamilie. Doch auch hier solltest du unbedingt auf die Qualität der Betreuung achten.

Du kannst auch in deiner Familie nachfragen ob jemand -z.B. die Großeltern- die Betreuung übernehmen kann. Manche Großeltern freuen sich sehr die Enkelkinder zu übernehmen, während die Tochter oder auch Schwiegertochter wieder arbeiten geht. Manchmal muss man nur die Scheu verlieren mal nachzufragen ;)!

Und du kannst dich mit anderen Müttern absprechen und für wechselseitige Freiräume sorgen, damit ihr euch Zeit fürs Arbeiten, Einkaufen oder für Freizeitaktivitäten und Ruhephasen frei machen könnt.

Es lohnt sich mal bei Nicola Schmidt von „Artgerecht“ vorbei zu schauen. Sie hat auch ganz viele tolle Tipps zu diesem Thema für dich und dazu was du machen kannst um dein Kind wieder in einer Gemeinschaft aufwachsen zu lassen, anstatt dass du als Mutter nur auf dich selbst gestellt bist.  (Das Buch findest du auf unserer Internetseite unter „Empfehlungen“)

Das was immer gut ist, ist kreativ zu werden.

Wenn du das Gefühl hast, dass du es anders haben möchtest als bisher und du darauf angewiesen bist, dein Kind mehrere Stunden am Tag wegzugeben, dann überleg was möglich ist.

Vielleicht hast du einen Arbeitgeber, der offen dafür ist, dass du dein Kind mitnehmen kannst oder du kannst einen Teil deiner Arbeit tatsächlich zu Hause erledigen. Frei nach dem Motto „Wer nicht fragt, der nicht gewinnt“ ;)!

Wenn wir die Nachfrage bei Arbeitgebern nicht erhöhen wird sich auch nicht so schnell etwas verändern.

Möglichkeiten sehen und wahrnehmen -fängst du erstmal an kreativ zu denken, werden dir mehr und mehr verrückte und auch realistische Dinge einfallen, die dir helfen Lösungen zu finden.

Und weil Kindergarten auch richtig toll ist, geht es vielleicht auch nur darum zusätzliche Optionen zu schaffen, um Kinder neben der Zeit mit den Erziehern und vielen Gleichaltrigen auch die Chance zu geben in Verbindung mit engen Bezugspersonen Empathie zu erlernen, ihnen mehr Achtsamkeit zu schenken und sie individuell -durch Interesse und Aufmerksamkeit- in ihren Fähigkeiten zu stärken.

Es geht darum eine bewusste Entscheidung zu treffen. Was möchte ich selbst? Was möchte ich für mein Kind? Wo ist es am besten aufgehoben? Wer vertritt meine Wertvorstellungen? Und wo kann es sein optimal Potential entfalten?

Nutz die Zeit, die du mit deinem Kind hast egal ob es viel oder weniger Zeit ist!